Mikroben, Pilze, Madenfarn
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hyphae in maggot fernPilze gibt es schon seit dem Proterozoikum [1], aber fossil überliefert wurden sie nur bei schneller Verkieselung, wie in dem unter-devonischen Lebensraum, der jetzt als Rhynie Chert mit vielen gut erhaltenen Resten von Pilzen vorliegt. In den unter- permischen Hornsteinen des Döhlener Beckens sind fossile Pilze selten. (Siehe Permian Chert News 14.) Wahrscheinlich werden schlecht verkieselte Hyphen leicht übersehen, oder sie werden mit Mikrobenfäden oder Pflanzenhaaren verwechselt.

Abb.1: Krumme Fiederblättchen des "Madenfarns"
(Scolecopteris) in einer Reihe, so geschnitten, dass die Querschnitte mit Sporangien und die umhüllten Räume mit dünnen Hyphen und dickeren Haaren zugleich auf der Bildfläche erscheinen. Bildbreite 8mm.

Eine schräg geschnittene Reihe krummer
Fiederblättchen des "Madenfarns" in Abb.1 lässt eine Anscheinend sind diese Blättchen stärker gekrümmt als jene in Seitenansicht seltene Kombination von Mikroben, Pilzhyphen und Pflanzenhaaren erkennen in Permian Chert News 1Infolge der Krümmung sieht man die Blättchen oben als Querschnitte (siehe Permian Chert News 15). Darunter blickt man in die Hohlraum, die von den verlängerten Blatträndern eingeschlossen werden.
Die bleichen Innenwände der leeren Sporangien sind leicht erkennbar. Die dünnen Pilzhyphen sind gegen den dunklen Hintergrund gut zu sehen, wenn sie nicht von Mikroben überwuchert sind.  
Die an der Unterseite der Blättchen
spärlich verteilten Haare sind viel dicker als die Hyphen (Abb.2). hair on pinnule

Abb.2: Ausschnitt aus der Mitte von Abb.1, Haar an der Unterseite des Blättchens mit einem dünnen Mikrobenbelag,
anscheinend an einer Stelle vor dem Verkieseln abgeschabt, so dass die spiegelnd glatte Oberfläche sichtbar wurde. Bildbreite 0.7mm, Dicke des Blättchens 0.25mm.

fungu spheres
Die hier beteiligten Microben bilden Schichten und unförmige Flocken mit deutlicher Grenze gegen das ungebende Wasser. Die Farben gelb, rot, braun werden wie üblich von Fe-Oxiden geliefert. Der bläuliche Fleck links in Abb.1 ensteht duch Lichtstreuung an winzigen Ausscheidungen im klaren Chalzedon. 

Abb.3: Schräger Längsschnitt durch eine weitgehend zersetzte Wurzel mit dickem Mikrobenbesatz und mit zahlreichen kugeligen Chlamydosporen eines Pilzes und mit wenigen d
ünne Hyphen, deutlich sichtbar vor dem dunklen Hintergrund. Bildbreite 5mm. 

Hyphen und
Chlamydosporen sind in Perm-Hornsteinen selten, aber im Rhynie Chert häufig. (Siehe Rhynie Chert News 104, 115.) Das breite Bündel paralleler Fäden ist das zersetzte Leitbündel der Wurzel. Die Ansammlung zahlreicher Chlamydosporen in Abb.3 ist der einzige Fund dieses Typs aus dem Döhlener Becken. Die Kugeln sind bis 0.3mm groß und damit vergleichbar mit jenen in 104 .
Es wurde hier nicht versucht, die Hyphen und
Chlamydosporen in das System der Pilze einzuordnen.
Es bleibt das Problem, warum dieser Pilz, der aus einem Gewirr dünner Hyphen besteht,  klumpige 
Chlamydosporen haufenweise erzeugt und plaziert hat. Es ist anzunehmen, dass es einen Grund dafür gibt, der noch gefunden werden muss. 

Vor einer möglichen Fehldeutung von Sphärolithen als
Chlamydosporesei hier gewarnt: Zwei Sphärolithe, 0.34mm, sind in Abb.1 zwischen dem ersten und zweiten Blättchen halb zu sehen.

Fundstücke: Döhlener Becken, Hänichen, Käferberg.
Abb.1,2: H/321.1, 0.85kg, 1999,
Abb.3:  H/333.2, 4.65kg, 2001.

[1] T.N.Taylor, M. Krings, E.L. Taylor: Fossil Fungi. Elsevier 2015, p.28.

H.-J. Weiss       2017
Scolecopteris pinnule cross-section, Sardinia Permian Chert News 17

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