Blaualgen-Schichtstapel sind in den roten
Hornsteinen des Döhlener
Beckens nicht selten. Sie
können mehr oder weniger eben erscheinen, deformiert,
zerrissen
oder zerbrochen,
was nicht verwunderlich ist. Grund zum Wundern bieten die gelegentlich
zu beobachtenden deutlichen roten Gebilde,
die wie große oder kleine Risse aussehen, aber keine sind. Letzteres
kann man leicht erkennen, wenn man die anfangs erwähnten Schichtstapel
als Vergleichsstruktur benutzt, die sofort jede Verschiebung
infolge Rissbildung vor dem Verkieseln sichtbar machen würde.
Abb.1 (rechts): Rätselhafte Formen ähnlich breiten Rissen in Gel, hier
bei ungestörter Schichtung des Blaualgen-Stapels, was als spukhafte
Wirkung erscheint.
Bildbreite 3.5mm.
Abb.2: Rätselhafte dicke rote Platte, die einen Blaualgen-Schichtstapel
durchquert. Bildbreite 5mm.
Es gibt hier keine Anzeichen für eine Störung des
Schichtstapels, die zu erwarten wäre, wenn die rätselhaften roten
Gebilde ehemalige Risse wären. Diese Gebilde,
deren Struktur aus bisher unbekanntem Grund wirklichen Rissstrukturen
erstaunlich ähnlich sein kann, sind niemals Risse gewesen. Eine
Grenzschicht als Abgrenzung gegenüber der Umgebung ist nicht erkennbar.
Die rote Füllung aus Hämatit muss durch herbeidiffundierte Eisen-Ionen
entstanden sein, weshalb es sehr verwunderlich ist, dass dieser Prozess
streng auf glatt berandete Bereiche begrenzt war, wie in Abb.2 links
oben.
Beachtenswert ist auch das eiförmige Gebilde in Abb.1, wo die
"Eischale" vorwiegend aus winzigen Stücken gefärbter Schichten besteht.
Das Phänomen der spukhaften roten Gebilde im Hornstein (
Permian
Chert News 18, 27,
28, 36)
ist bisher so unverständlich geblieben, dass hier kein
Erklärungsversuch angeboten werden kann.
Es bleibt zu hoffen, dass neue Funde und weitere Beiträge zu diesem
Problem einen Weg zum Verständnis weisen können.
Funde: alte Bruchstücke einer roten Hornsteinschicht (Unter-Perm),
gefunden zwischen eiszeitlichem Flussgeröll bei Hänichen, H/375.1 (12kg, 1999), und Wilmsdorf, W/8.1 (1.1kg, 1992 ?);
Döhlener Becken, Freital,
Sachsen.