Die Hornsteine von Rhynie, bekannt als Verkieselung eines mehr oder
weniger wässerigen Lebensraumes im Unter-Devon mit frühen
Landpflanzen und kleinen Tieren, bieten seit mehr als 100 Jahren Neues.
Weil unter den eigenen Funden mehrere einmalige sind (Rhynie
Chert -50, 69, 107,148),
in dem Sinne, dass die Pflanze oder das Tier
bisher nicht bekannt war und
jetzt in einem einzigen Exemplar vorliegt, ist zu schließen,
dass Rhynie noch
mehr Einmaliges zu bieten hat. Ein solcher Fund wird hier vorgestellt:
Abb.1.
Abb.1a,b:
Einzigartiges Objekt auf einer Schnittfläche des Hornsteins, rechts mit
verdeutlichten Konturen.
Bildbreite 4mm.
Fundstück: Rh2/71,
2001 gefunden.
Auf den ersten Blick könnte man einen dicken Gliederfüßer vermuten, ca.
3mm lang, mit wenigen rätselhaften Einzelheiten (Abb.2), aber man kann
nicht sicher
sein, ob es ein Tier ist oder eine zufällige Anordnung unbekannter
Teile. Zwei auffällige, scheinbar stabförmige Objekte mit deutlicher
Spitze in Abb.1 (unten in Abb.3 und oben in Abb.4) gehören
wahrscheinlich irgendwie
zusammen. Sie lassen keine Ähnlichkeit zu Beinen von Gliederfüßern
oder zu Zweigen von Armleuchter-Algen erkennen.
Abb.2 (links außen): Rätselhafte Teile
mit stellenweise deutlichen Konturen.
Ausschnitt aus Abb.1, Bildhöhe 1mm;
gleiche Vergrößerung für Abb.2-4.
Abb.3: unteres Ende des scheinbar stabförmigen Objekts in Abb.1
mit scharfer Spitze.
Abb.4: oberes Ende des Objekts mit Spitze in Abb.1 links außen.
Es ist verwunderlich,
dass beide
Spitzen in dieser zufällig gewählten Schnittebene
liegen, was auf eine andere mögliche Deutung hinweist: Die fraglichen Objekte in Abb.1 könnten
Plättchen mit scharfem Rand sein, der im Querschnitt als Spitze
erscheint. Bemerkenswert sind auch einige Details der unbekannten Teile in Abb.2,
hier
deutlich zu sehen, aber nicht gedeutet.
Die hier abgebildeten
sehr ungewöhnlichen Formen befinden
sich in einem "normalen" Hornstein mit Landpflanzen und Pilzen. Keine
der zehn Schnittflächen dieses Fundstücks bietet ähnliche Strukturen
wie in Abb.1-4. Deutungsvorschläge sind
willkommen. H.-J.
Weiss 2021