Schwarzes und Weißes im Kieselholz
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Kleine Bruchstücke von Kieselholz des Koniferen-Typs sind paläontologisch wenig interessant, wenn sie nicht andere Prozesse oder Strukturen belegen als das bloße Verkieseln von Holz. Das Mark im Zentrum des Stammes, deutlich vom "eigentlichen" Holz verschieden, ist selten erhalten geblieben und verdient deshalb Beachtung. In Abb.1,2 ist zu bemerken, dass die Markzellen um so kleiner sind, je näher sie an der Grenze zum Holz liegen.
Im Verlaufe der Verkieselung hatten im Kieselgel stellenweise
in großer Menge sich Kristallite gebildet, die größer waren als die Lichtwellenlänge, so dass sie das Licht reflektierten und schneeweiß erscheinen konnten. Auf diese Weise wurden Teile von Mark und Holz und der Grenzbereich dazwischen erstaunlich deutlich sichtbar. Der dunkle Fleck zerstörten Gewebes zwischen den weißen Zellen in Abb.2 lässt eine mikrobielle Aktivität als Anlass für die Kristallisation vermuten. Unverstanden ist der Grund für die gedrückte Form der Zellen längs der Grenze, besonders in Abb.1. 
Dieses Fundstück zeigt außerdem das Gegenteil der Weißfärbung: Die Schwarzfärbung von Zellwänden scheint ein weiterer Hinweis auf die Beteiligung von Mikroben zu sein. Einzelne Zellen mit geschwärzten Wänden unterscheiden sich deutlich von der Umgebung.
pith and wood
pith and wood
Abb.1,2:
Kieselholz des Koniferen- Typs mit Mark, geweißten Zellen und geschwärzten Zellwänden; Unter-Perm.

Bildhöhen 1mm.

Bilder der getrennten Hälften des Fundstücks Kc/24, gefunden in den 90er Jahren bei Kleincarsdorf
nahe Kreischa,
Döhlener Becken, Sachsen.






Der Befund, dass die Schwärzung manchmal nur einen Teil der Zellwand erfasst, wie bei einigen Zellen in Abb.2, legt die Annahme nahe, diese sei ein sich ausbreitender Mikrobenbelag. Zellen mit schwarzem Wandbelag können Zellen mit schwarzer Füllung vortäuschen, wie z.B. in
Fossil Wood News 21 . Für das dunkle Aussehen von Querschnitten einzelner Zellen kann es mehrere Gründe geben. Variables Grau längs der Tracheiden in Fossil Wood News 35 (dort Abb.2),
ist anscheinend auf Mikroben zurückzuführen, die vor dem Verkieseln im Inneren der Zellen lebten.
Die auffällige einzelne Zelle mit weißer Füllung und schwarzer Wand in Abb.1 dient als Beleg dafür, dass die Prozesse mit gegensätzlicher Wirkung sich nicht beeinflussten. Letzteres gilt besonders deutlich für den weißen Fleck mit wenigen schwarzen Zellwänden in Abb.2.
Dünne schwarze Beläge auf Oberflächen und Zellwänden früher Landpflanzen im Hornstein von Rhynie (
Rhynie Chert News 83, 87
) sind ebenfalls mikrobiellen Ursprungs.

H.-J. Weiss  2019
quartz crystal with wood inside
Fossil Wood News  36
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