Kieselholz mit breiten
Markstrahlen
Ein kleines Stück
Kieselholz mit breiten Markstrahlen, gefunden im Döhlener Becken
(Perm),
ist auf seltsame Weise mit der Entdeckung des weltweit größten
Calamiten [1] in Chemnitz verbunden, wovon schon berichtet
wurde.
Der vorliegende Beitrag bietet
ergänzende Information, die wahrscheinlich die Annahme bestätigt, dass
dieses Holz nicht nur zur erwähnten Entdeckung führte, sondern
möglicherweise selbst den größten
Calamiten repräsentiert, oder einen nahen Verwandten.
Abb.1: Tangentialschnitt von Kieselholz mit Querschnitten
ungewöhnlich breiter Markstrahlen. Bildbreite 4mm.
Die dicken
Markstrahlen unterschiedlicher Größe und Anordnung bewirken
unregelmäßige Krümmungen der "normalerweise" geraden Tracheiden. Diese
Holzstruktur ist im gesamten Fundstück zu sehen, außer in kleinen
Bereichen, wo das Holz deformiert und zerdrückt worden war, ohne vor
dem Verkieseln zu zerbrechen.
Abb.2: Ähnlich
wie Abb.1, aber mit einem weniger als 2mm breiten zerdrückten
Bereich. Bildbreite 4mm.
Die örtlich begrenzte Schädigung der
Holzstruktur zeigt sich als
Auflösen des Zusammenhalts und als Knicke der Tracheiden (Abb.2). Neben
dem chaotischen Haufen deformierter Tracheiden sind die
Querschnitte der Markstrahlen meist gut erhalten geblieben.
Abb.3: Querschnitt von Kieselholz mit dicken Markstrahlen:
radiale Reihen von Tracheiden-Querschnitten und ziegel-artigen
Markzellen. Bildbreite 1.7mm.
Die Holztracheiden sind offenbar nicht gut längs des Stammes (waagerecht in Abb.1)
ausgerichtet.
Abb.3 zeigt eine Schnittebene, die senkrecht auf der Ebene von Abb.1
steht. Die Variabilität der Richtung in Abb.1 ist zu klein,
um in Abb.3 deutlich bemerkbar zu sein.
Holz mit breiten Markstrahlen,
bekannt von Calamiten und von
Pitus primaeva
[2], unterscheidet sich deutlich von Nadelholz.
Fundstück: 2000 an der
Typuslokalität von Scolecopteris
zwischen Kleinnaundorf and Burgk gefunden, aufbewahrt in der eigenen
Sammlung unter Bu7/20.
H.-J.
Weiss 2022
[1]
R. Rössler, R. Noll:
Sphenopsids of the Permian I: The largest
known anatomically preserved calamite, ...
Rev.
Palaeobot. Palyn. 140(2006), 145-62.
[2] J.
Galtier:
Pitus, a
giant tree from Early Carboniferous. in: U. Dernbach,
W.D. Tidwell:
Secrets of Petrified Plants, D'ORO 2002, 34-37.
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