Dieses Bild und die Überschrift verleiten zu falscher
Deutung:
Die
waagerechte Grenze scheint aus einem Wasserspiegel entstanden zu sein,
was nicht so ist. Auch die verbreitete Vorstellung, Achate seien bei
hoher Temperatur entstanden, ist meist nicht richtig. Deshalb wird hier
betrachtet, was vor 400 Mill. J. in dem wässerigen Lebensraum geschah,
der teilweise zum berühmten Hornstein von Rhynie wurde.
Eine der frühen Landpflanzen, Aglaophyton,
lag hier flach im Wasser. In der vermutlich
sich zersetzenden Pflanze hatte ein Pilz kugelige Objekte gebildet,
auch bekannt als Chlamydosporen, hier rechts unten sichtbar. Es
ist nicht bekannt, ob die dünnen Hyphen im umgebenden Wasser der
gleichen Art zugehören. Die Hyphen hatten
sich mit Kieselgel ummantelt, das hier als bläulicher Chalzedon zu
sehen ist.
Dann entstand auf unbekannte Weise ein flacher Trog, am Rand (links)
nach oben gebogen. Im schwach
übersättigten Wasser oberhalb des Troges, durchzogen von ummantelten
Hyphen, bildeten sich Kiesel-Cluster. Als diese so groß
geworden waren,
dass die thermische Bewegung im Wasser sie nicht mehr schwebend halten
konnte, bildeten sie eine schwere flüssige Suspension, die sich von der
leichteren Lösung mit einer waagerechten Grenzfläche absetzte.
Offenbar
hatte sich etwas Dunkles an die Cluster gesetzt, aber nicht an das
helle
Kieselgel, was unverständlich ist. Das dunkle Sediment verfestigte sich
und es bildete sich hellrotes Sediment als dünne Schicht darüber.
Darüber und auf dem vorhandenen Kieselgel setzte sich eine neue Schicht
blassen Kieselgels ab.
Nach
all diesen Ablagerungen und Beschichtungen war ein wassergefüllter
Hohlraum geblieben, dessen Wände sich mit blass bräunlichem Kieselgel
belegten, unabhängig von der Orientierung. Folglich waren die auf die
Wand treffenden Cluster so klein, dass die Wärmebewegung sie
gleichmäßig im Wasser verteilen konnte.
Anders
als die gleichmäßige Verteilung der Cluster im Wasser war der zeitliche
Ablauf ungleichmäßig, was an den typischen Achatbändern erkennbar ist.
Die Ursache dafür ist nicht bekannt.
Anscheinend hat sich die Bildung einer dunklen Suspension mit
waagerechter Grenzfläche in der letzten kleinen wassergefüllten Höhle
im Inneren des Achats wiederholt.
Die Vermutung liegt nahe, das helle Braun der Achatbänder
und das dunkle Braun der Sedimente
sei von der gleichen färbenden Substanz verursacht.
Fundstück: Rh2/164.3 (2011) 0.61kg, erhalten von Shanks.