Madenfarn mit behaarten Sporangien
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Behaarte Sporangien sind ein typisches Merkmal von 5 der 15 Scolecopteris-Arten nach Millay [1], waren aber beim Madenfarn des Döhlener Beckens, Scolecopteris elegans, niemals zuvor gesehen worden. ( Scolecopteris ist der Name des Laubes paläozoischer Baumfarne, besser bekannt unter dem Namen ihrer Stämme, Psaronius.) In Anbetracht der in letzter Zeit angesammelten Hinweise auf das Vorhandensein von mehr als einer Scolecopteris-Art an der Typuslokalität von Sc. elegans war es nicht sehr überraschend, unter Hunderten Hornsteinen, die in den letzten Jahren gesägt und poliert wurden, zwei mit Haaren auf den Sporangien zu finden (Abb.1,2).
Scolecopteris-Sporangien mit je 2 Haarenhaarige Sporangien von Scolecopteris
Abb.1:  Querschnitt eines Synangiums bestehend aus 4 behaarten Sporangien; nicht identifizierte Scolecopteris-Art, gefunden an der Typuslokalität von Sc. elegans, Döhlener Becken.


Abb.2 (links außen): Sporangien mit je 2 Haaren nahe der Spitze, (an einem Sporangium abgeschnitten), nicht identifizierte Scolecopteris-Art, gefunden an der Typuslokalität von Sc. elegans, Döhlener Becken.



Es ist nicht offensichtlich, wie diese Funde zu deuten sind. Die Haare könnten ein zufällig aktiviertes altes Merkmal sein, geerbt von haarigen Vorfahren und normalerweise unterdrückt in Sc. elegans, oder sie könnten der Hinweis auf eine oder zwei weitere Arten sein. Jedenfalls kann man versuchen, die Funde einer der 5 haarigen Arten, Sc. minor, Sc. latifolia, Sc. mamayi, Sc. monothrix, Sc. vallumii, zuzuordnen.
Der Querschnitt des Synangiums in Abb.1 passt zu Sc. minor aber nicht zu anderen: Sc. latifolia sieht ganz anders aus nach einem Bild in [1], Sc. mamayi hat Haare nur an den Spitzen der Sporangien, Sc. monothrix hat nur ein sehr langes Haar je Sporangium, und auch Sc. vallumii hat längere Haare.
Die Sporangien mit je zwei Haaren nahe der Spitze, wie sie in Abb.2 im klaren Chalzedon sichtbar sind, passen anscheinend zu keiner dieser Arten. Fiederblättchen mit gegabelten Adern liegen in der Nähe und gehören wahrscheinlich dazu. Damit ist Sc. mamayi ausgeschlossen. Sc. monothrix und Sc. vallumii sind wieder wegen der Haarlänge auszuschließen.


Diese Funde von zwei Typen behaarter Sporangien können als weitere Hinweise auf andere Arten an der Typuslokalität von Scolecopteris elegans betrachtet werden. (Siehe auch die Beiträge zur Aderung der Farnblättchen.)

Funde: Hornstein von der Typuslokalität von Scolecopteris elegans, Unter-Perm (Rotliegendes), Döhlener Becken;   eigene Sammlung;  Abb.1: Bu13/19.1, (1998);    Abb.2: Bu7/140.2, (2003),  Fundstück erhalten von  Gert Müller.

H.-J. Weiss       2011 


[1]  M.A. Millay: Study of paleozoic marattialeans. A monograph of the American species of Scolecopteris, Palaeontographica B169(1979), 1-69.
Scolecopteris pinnule cross-section, Sardinia Permian Chert News 3

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