Symbiosepilz in Trichopherophyton ?
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Zellen mit dunkler Füllung, auf Querschnitten von Aglaophyton (alt: Rhynia major) als dunkler konzentrischer Ring im Gewebe erscheinend, sind im unter-devonischen Rhynie Chert häufig anzutreffen. Ähnliche Ringe auf Querschnitten der kleineren Pflanze Rhynia sind nicht selten. Das Phänomen wurde ausführlich als Symbiose mit dem Pilz Glomites rhyniensis beschrieben und erklärt [1]. Es stellt sich die Frage, ob dieser Symbiosetyp unter den frühen Landpflanzen weiter verbreitet war. Diesbezügliche Hinweise kommen von ähnlichen Anordnungen dunkler Zellen in der "haartragenden" Pflanze Trichopherophyton, die nicht mit Aglaophyton verwandt ist. Es ist eine der weniger häufigen Pflanzen im Hornstein, leicht zu erkennen nur dann, wenn die oberen Teile mit den Borsten zu sehen sind, wie in diesen Bildern. (Die große Borste in Abb.1 unten, 1.55mm lang, könnte eine der längsten sein, die jemals an dieser Pflanze gesehen wurden. Sie kann leicht als Riss fehlgedeutet werden.)


Abb.1 (links): Drei borstige ganze Querschnitte von Trichopherophyton und fünf weitere teilweise sichtbare auf diesem kleinen 7mm breiten Ausschnitt; sehr große Borste unten links.

Trichopherophyton sections
Abb.2,3: Zellen mit dunkler Füllung, angeordnet als a dunkler Ring auf Trichopherophyton -Querschnitten.
Bildbreiten 4mm. Gleiche Vergrößerung für Abb.1-3.
Trichopherophyton with ring of dark cellsTrichpherophyton with ring of dark cells

  Abb.4 (unten): Ausschnitt von Abb.3, Bildbreite 1.3mm:
  deutliche Zellen, umgeben von zersetztem Gewebe.

Trichopherophyton cells with dark fill
Offenbar waren die Pflanzenteile mit dunklen Zellen nicht weniger kräftig als andere. Deshalb ist anzunehmen, dass die dunkle Füllung nicht schädlich war, vielleicht sogar nützlich, wie schon bei Aglaophyton angenommen [1].
Die dunkle Füllung ist auf einzelne Zellen beschränkt, die besser erhalten sind als umgebende zersetzte Gewebe (Abb.4).
Die in Abb.4 als dünne dunkle Linien undeutlich sichtbaren Hyphen könnten die eines nachträglich eingedrungenen Fäulnispilzes sein.)
Alle Bilder: Fundstück Rh14/18, erhalten von Barron in 2007, Teil 4 (Scheibe).
Wenn es mit höherer Vergrößerung gelingt, die dunkle Füllung als arbuskuläre Mykorrhiza zu erkennen, wäre das ein weiterer Nachweis dieser Symbiose zwischen Pilzen und frühen Landpflanzen.


H.-J. Weiss     2018


[1]  T.N. Taylor et al.: Fossil arbuscular mycorrhizae from the Early Devonian,
      Mycologia 87(1995), 560-73.

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