Bild: Rhynie Chert, waagerechte Ablagerungen in Hohlräumen
als Hinweis auf die Orientierung während der
Verkieselung,
schlecht erhaltene aufrechte Horneophyton-Sprosse,
geschrumpft,
einer mit gegabeltem Leitbündel,
ein anderer umgeknickt (?), schräg nach unten gerichtet,
am Ende ein verzweigtes
Sporangium mit zwei
sichtbaren Zweigen mit Columella,
weitere Zweige wahrscheinlich abgeschnitten oder dahinter.
Horneophyton
ist durch mindestens 3 einzigartige Merkmale ausgezeichnet:
1. Die Form der Sporangien ist so unreglmäßig und variabel, dass
anscheinend niemand weiß, ob sie als mehrere miteinander verwachsene
Sporangien zu deuten sind oder als ein Sporangium mit Ausbuchtungen,
jede mit einer eigenen kleinen Öffnung.
2. Im Sporangium gibt es eine zentrale Säule, genannt Columella, die
ebenso verzweigt ist wie das Sporangium.
3. Das Rhizom von Horneophyton
besteht aus einer Reihe aneinander gewachsener Knollen.
zu 1: Im Gegensatz zur Wirklichkeit werden Horneophyton-Sporangien
gewöhnlich mit schön regelmäßiger Form dargestellt [1], Fig.8.40. Siehe Rhynie
Chert
News15.
zu 2: Eine deutlich ausgebildete Columella im Sporangium ist ein
characteristisches Merkmal der Hornmoose. Bei Aglaophyton
ragt das Leitbündel des Sprosses ein wenig in das Sporangium
hinein und bildet dort einen kleinen Hügel. Es ist nicht bekannt, ob
zwischen der Columella in
Horneophyton
und Hornmoosen und dem Hügel in Aglaophyton
ein phylogenetischer Zusammenhang besteht.
zu 3: Horneophyton
wird
bisher noch mit einer Knolle beschrieben, nicht mit einem Rhizom [1],
obwohl bewiesen wurde, dass ein Rhizom bestehend aus einer Reihe von
Knollen vorhanden ist [2]. Mehr zu diesen Knollen gibt es in Rhynie
Chert
News27. Zu Horneophyton-Sporentetraden siehe Rhynie
Chert
News 45, 150.
Man beachte auch die Korrekturen im Abschnitt "Irrtümer".
[1]
T.N. Taylor,
E.L.Taylor, M. Krings: Paleobotany, Elsevier 2009.
[2] H.
Hass, H.
Kerp:
Rhynie chert plants and their substrates. Conference "The
Rhynie Hot Spring System", Aberdeen 2003.