Rätselhaftes in Aglaophyton- Sporen
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Aglaophyton sporangiumSporen der frühen Landpflanzen im Hornstein von Rhynie (Unter-Devon) sind in ihren Sporangien oder verstreut zu finden. Aglaophyton- Sporen sind oft zahlreich vorhanden, aber keimende sind sehr selten. Stadien der Keimung wurden dokumentiert [1]. Jene Bilder lassen keine Struktur in den Sporen erkennen. Das nebenstehende Bild zeigt eine deutliche Struktur in einer Spore und weniger deutliche Strukturen in benachbarten Sporen. Die Struktur in der Spore sieht aus wie ein winziges Stück Gewebe mit sehr kleinen ungleichen polyedrischen Zellen und einigen unfertigen Zellwänden an den Ecken.
Anscheinend wurden Aglaophyton- Sporen mit solchem Aussehen noch nicht beschrieben. Es ist denkbar, dass es eine Vorstufe des Dictyotriletes- Aspekts ist [1,2]. Das hätte jedoch die Frage zur Folge, wie das mit dem Retusotriletes-Aspekt verträglich ist, der gewöhnlich den Sporen von Aglaophyton zugeschrieben wird [1].
Unabhängig von möglichen Zuordnungen liegt hier das grundsätzliche Problem vor, ob die Struktur im Inneren der Spore eine bisher unbemerkt gebliebene Vorstufe der Keimung ist oder etwas Anderes.
Die Suche nach weiteren Sporen mit innerer Struktur in den Fundstücken, die in den Sammlungen lagern, könnte möglicherweise zur Beantwortung verbleibender Fragen beitragen.


Abb.1,2: Aglaophyton- Sporangium, Ausschnitt mit Palisadenwand und unterschiedlich beeinflussten Sporen, davon einige mit deutlicher innerer Struktur.  Sporengröße bis 70µm. Bildbreiten 1.4mm.
  Fundstück: Rh2_8 (1.36kg), Teil 1, erhalten von Shanks in 2000.
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H.-J. Weiss       2020


[1] www.abdn.ac.uk/rhynie/spores.htm
[2]  C. Rubinstein, J.H.G. Melob, Ph. Steemans: Lochkovian (earliest Devonian) miospores ... Rev. Palaeobot. Palyn. 133 (Jan 2005), 91-113.
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