Als Kidston
and Lang
1917 einen Namen für eine fossil Pflanze im Rhynie Chert suchten,
wählten sie Rhynia
Gwynne-Vaughani zu Ehren ihres verstorbenen Kollegen
Gwynne-Vaughan
[1]. Sie wussten damals noch nicht, dass die
Fossilien nicht eine sondern zwei Arten repräsentierten. Sie erkannten
das bald und gaben diesen Namen der kleineren Art [2]. (Später wurde
die Schreibweise leicht geändert in Rhynia
gwynne-vaughanii.) Die größere bekam den Namen Rhynia major und
behielt ihn bis 1984, als sie fragwürdig in Aglaophyton
major umbenannt wurde [3]. Die Konfusion
infolge der wiederholten Umbenennung macht sich bis jetzt bemerkbar.
Wenn
man ein Dutzend oder mehr gut erhaltene kreisförmige Querschnitte mit 1-2mm Durchmesser auf
einem Quadratzentimeter sieht, gelegentlich mit
einem Buckel außen daran, dann ist es zweifellos Rhynia.
Keine andere Pflanze aus dem Hornstein von
Rhynie bietet einen solchen Anblick.
Bild rechts: Rhynia-
Querschnitte auf einem Quadratzentimeter Hornstein-Schnittfläche.
Bild links: Rhynia,
Querschnitt eines gegabelten Sprosses an einer Stelle, wo die Zweige
noch nicht ganz getrennt sind. (Die Gabelung mit spitzem Winkel ist
nicht der einzige Verzweigungstyp von Rhynia.)
Bemerkenswert ist auch die gut erhaltene Gewebestruktur.
Gut erhaltenes Gewebe findet man bei Rhynia öfter
als bei jeder anderen Pflanze im Hornstein von Rhynie. Ebenso wie
andere Pflanzen erkennt man Rhynia nicht gut im deformierten oder
geschrumpften Zustand.
Selten anzutreffende Achsen mit Rhizoiden auf
Höckern sind anscheinend Rhizome.
Rhynia kriecht nicht wie Aglaophyton in Bögen über den Grund. Ein
anderer Unterschied besteht darin, dass die für
Aglaophyton
typische symmetrisch
U-förmige Gabelung bei Rhynia wahrscheinlich nicht vorhanden ist. Trotz dieser
Unterschiede sind Aglaophyton
und Rhynia
ähnlicher zueinander als zu jeder anderen Pflanze im Rhynie Chert.
Beiträge zu Rhynia:
Rhynie Chert News 4,
17, 19, 31, 32, 127, 159
[1] R.
Kidston, W.H. Lang
: On Old Red Sandstone plants
showing structure from the Rhynie Chert Bed, Part I,
Trans. Roy. Soc. Edinburgh 51(1917),
761-84.
[2] R.
Kidston, W.H. Lang
: On Old Red Sandstone plants
showing structure from the Rhynie Chert Bed, Part II,
Trans. Roy. Soc. Edinburgh 52(1920),
603-27.
[3] David
S. Edwards, Aglaophyton
major, a non-vascular
land-plant from the Devonian Rhynie Chert,
Bot. J. Linn. Soc. 93(1986), 173-204.