Trigonotarbiden
ähneln Spinnen nicht nur in ihrem Äußerem und ihrer räuberischen
Lebensweise, sondern angeblich auch in ihrer Nahrungsaufnahme. Sie
fressen ihre
Beute nicht, sondern verflüssigen das Fressbare und saugen die
Flüssigkeit ein, wie es von Spinnen bekannt ist [1]. Anordnungen von
Haaren nahe der Mundöffnung
werden oft als Filter gedeutet, die das Verschlucken von Fragmenten der
Beute verhindern sollen.
Hier wird auf einen anderen Effekt aufmerksam gemacht: Haare
können den Umgang mit Flüssigkeiten erleichtern, was für
Vorgänge im
Sub-mm-Bereich wichtig ist, weil dort die Oberflächenspannung die
dominante Kraft ist. Die Trigonotarbiden müssen vermeiden, sich
mit der Flüssignahrung zu benetzen, sei es als Tropfen oder als
flüssige Schicht auf der Beute [1].
Geeignet angeordnete Haare
mit nicht benetzender Oberfläche können die Flüssigkeit auf Abstand
halten und unerwünschten
Kontakt verhindern.
Bild: Fangzahn (Chelicere) eines
devonischen Trigonotarbiden, daneben
Haare, die wahrscheinlich den Transport der
Flüssignahrung ermöglichten. Rhynie
Chert, Bildbreite 1.2mm.
Fundstück: Rh9/58 (0.21kg), Teil 1, 2004 gefunden von S.W.
H.-J.
Weiss 2020
[1] W.G. Eberhard, G. Barrancs, Ju-Lin Weng: The
mystery of how spiders extract food without masticating prey.
Bull.
Br. arachnol. Soc. 13(2006) (9), 372-376.