Der Begriff "Höhere Pflanzen" umfasst,
kurz gesagt, alles was man "pflanzen" kann: alle Bäume, Sträucher,
blühende Kräuter, Farne und deren Verwandte.
Die Einteilung hat mehr traditionelle und praktische Gründe als
botanische. Moose und Grünalgen stehen den Höheren Pflanzen viel näher
als der riesigen Vielfalt der übrigen Niederen Pflanzen, denen sie
zugeordnet wurden.
Die Höheren Pflanzen werden
auch "Gefäßpflanzen" genannt, was sich auf eine Organisationhöhe
bezieht, die sich durch spezialisierte Gewebe auszeichnet, insbesondere
solche, die dem Transport in der Pflanze dienen.
Es gibt gute Gründe für die Annahme, dass alle Höheren
Pflanzen von frühen Landpflanzen einer Silur-Flora abstammen, die der
gut erhaltenen Unterdevon-Flora des Rhynie-Hornsteins mit seinen bisher
bekannten 7 Arten Höherer Pflanzen ähnlich ist. Daraus erklärt sich das
große Interesse der paläobotanischen Forschung an diesen Hornsteinen,
die als Rhynie Chert bekannt sind.
Die Größe der Höheren
Pflanzen nahm im Devon gewaltig zu. Kleine blattlose Pflanzen des Silur
und Unter-Devon hatten sich bis zum Ende des Devon zu beachtlichen
Bäumen entwickelt. Diese erstaunliche Entwicklung veränderte das Landschaftsbild
gründlich.
Gelungene Bilder devonischer Landschaften gibt es in "When
Fish Got Feet ..." by
Hannah
Bonner.
Die Moose schafften es niemals höher, und so ließ man sie auf der
anderen Seite der künstlichen Trennung zwischen "höher" und "nieder".
Die Höheren Pflanzen werden oft einfach
Landpflanzen
genannt, obwohl nicht wenige von ihnen zu einem Leben unter Wasser
zurückgekehrt sind. Einige haben sogar ein algen-ähnliches Aussehen
angenommen, passend zu ihrem Lebensraum.
Die
Bezeichnungen sind irreführend, denn einige kleine Algen haben es geschafft,
auf dem Trockenen zu leben, und einige Nachkommen der großen
Höheren Pflanzen des Paläozoikums haben sich so
reduziert, dass die kleinste Blütenpflanze nur
noch ein 1mm breites
linsenförmiges grünes Körnchen ist.