Castracollis genauer betrachtet
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Weitere Fundstücke des Rhynie-Hornsteins aus den letzten Jahren mit dem kürzlich entdeckten Kleinkrebs Castracollis [1] ermöglichen es, mehr Strukturinformation zu sammeln, die geeignet sein kann, die Rekonstruktion aus [1] zu ergänzen oder abzuwandeln. (Siehe auch Rhynie Chert News 24 .)
Einige polierte Hornstein-Scheiben werden gegenwärtig an der Universität Ulm untersucht. Castracollis ist leicht erkennbar anhand von Häutungsresten mit mehr als 30 Segmenten (Fig.1). Trotzdem wurde Castracollis anscheinend jahrzehntelang übersehen.
Castracollis: Häutungsrest mit vielen Beinen
Abb.1: Häutungsrest von Castracollis ohne Kopf und Schwanz.
    Die Größe der Beine nimmt nach hinten ab. Bildbreite 4mm.

Von anderen Kleinkrebsen ist bekannt, dass an vielen der Segmente Beine sitzen, von denen es unterschiedliche Formen gibt, angepasst an die verschiedenen Aufgaben (Abb.2). Einige werden als Paddel benutzt, um Strömung zu erzeugen oder um sich zu bewegen, oder für beides.
Castracollis: "Füße" mit Borsten
Abb.2: Zwei "Füße" von Beinen des paddelförmigen Typs
unter den verschiedenartigen Beinen von Castracollis.
Detail aus einer 3D-Aufnahme von J. Haug , Ulm.

Die Krallen am Ende der Beine in Abb.2 und die Reihe seitlich ansitzender schlanker Borsten deuten darauf hin, dass die Beine mehr als nur einem Zweck dienten.

Es mag hier bedeutungslos sein, aber doch erwähnenwert, dass das Fundstück zu Abb.1 keine der sonst häufigen Reste "Höherer Pflanzen" enthält, aber die sehr seltene "Niedere PflanzeNematoplexus.
(Siehe Rhynie Chert News 29 .)

H.-J. Weiss      2009

[1]  S.R. Fayers, N.H. Trewin : A new crustacean from the Early Devonian Rhynie Chert ...
    Trans. Roy. Soc. Edinburgh, Earth Sci. 93(2003): 355-382.
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